Durch das intelligente Schloss eines Fahrrads für öffentliche Verkehrsmittel bleiben jeden Monat Hunderte Menschen auf der Strecke
Mehr als zwei Jahre nach seiner Einführung führt das intelligente Schloss an NS-Fahrrädern im öffentlichen Nahverkehr immer noch dazu, dass jeden Monat Hunderte von Reisenden festsitzen. Im letzten Monat, für den NS Zahlen vorliegen, konnten über 1.000 Reisende ihre Reise mit den OV-Fahrrädern nicht beenden, weil sich die Schleuse auf halber Strecke für sie nicht öffnen ließ, berichtet BNR.
Das Anfang 2021 eingeführte Smart Lock ermöglicht es ÖPNV-Nutzern, das Fahrrad mit ihrer OV-Chipkarte zu entriegeln. Die Idee besteht darin, das Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zugänglicher zu machen. Fast 7.000 Fahrräder des öffentlichen Nahverkehrs – etwa ein Drittel der NS-Flotte – sind mit dem Schloss ausgestattet.
Doch mehr als zwei Jahre später steckt das Schloss noch immer in den Kinderschuhen. Viele Reisende, die am Bahnhof ein Fahrrad mitnehmen und es am Zielort abschließen, können das Schloss für die Rückfahrt nicht wieder öffnen. Im NS-Onlineforum finden sich Dutzende Beschwerden von Personen, bei denen dieses Problem auftritt. In einigen Fällen verhängte NS dem Opfer auch eine Geldstrafe von 50 Euro, weil es das Fahrrad nicht am Bahnhof zurückgegeben hatte.
NS sei sich der Probleme bewusst, sagte ein Sprecher gegenüber BNR. Ihm zufolge handelt es sich hauptsächlich um Fahrräder, die der vorherige Benutzer nie ausgeliehen hatte. Wenn der nächste Reisende es nimmt und außerhalb des Bahnhofs verschließt, öffnet sich das Schloss nicht mehr. Im letzten Monat verfügt NS über Daten, die über tausendmal vorkamen, also fast 1 Prozent aller Fahrten mit Fahrrädern im öffentlichen Nahverkehr.
Wie viele betroffene Reisende zusätzlich mit einem Bußgeld belegt wurden, konnte der NS-Sprecher nicht sagen, nannte es aber „sehr ärgerlich“. Reisende, denen 50 Euro von ihrer OV-Chipkarte abgezogen wurden, weil sie ein verschlossenes Fahrrad nicht am Bahnhof zurückgegeben haben, können sich bei NS melden, um eine Rückerstattung zu erhalten, sagte er.
Die Bahn sucht nach einer Lösung für das Problem und setzt inzwischen auf eine Verhaltensänderung bei Reisenden. Beispielsweise erinnert die Bahngesellschaft an einigen Bahnhöfen Reisende über die Gegensprechanlage an das Auschecken.